Sie als operativ tätige einsende Ärztin oder Arzt können durch Beachtung folgender Hinweise zu einer entscheidenden Verbesserung der Diagnostik beitragen:
Allgemein gilt:
- Gewebefixierung in 4 % gepuffertem Formalin und in ausreichender Menge (mindestens doppelt so viel Formalin wie Gewebe, optimal 1:10).
- Entnahmebedingte Artefakte (thermische Alteration, Quetsch- und Austrocknungsartefakte) möglichst vermeiden.
- Eindeutige Deklaration des Materials als Exzisat, Probeexzision (PE), DE, Nachexzision, shave,… Ggf. Foto des klinischen Befundes beifügen, bei Knochentumoren im allgemeinen Bildgebung/ Radiologie für Referenzbeurteilung notwendig.
- Eine möglichst exakte histologische Beurteilung wird häufig erst durch exakte klinische Angaben ermöglicht: klinischer Befund inkl. Verdachtsdiagnosen, zeitlicher Verlauf, ggf. relevante Vorbefunde/ Begleiterkrankungen, Medikamentenanamnese/ Vortherapien,…
- Tumoren, insbesondere auch kleinere, sollten möglichst in toto entfernt werden ( Beurteilung der Symmetrie, Silhouette und Schnittränder notwendig). 6. Tumoren zur histographisch-kontrollierten Aufarbeitung sollten mit Fadenmarkierungversehen (und durch entsprechende Angaben auf dem Einsendungsschein ergänzt) werden.
Spezielle Hinweise an dermatologisch-operativ tätige Ärztinnen und Ärzte:
- Diagnostische Stanzen (kleine PE´s) möglichst nicht unter 3 mm im Durchmesser und bis in das subkutane Fettgewebe reichend.
- Gewebe für die direkte Immunfluoreszenz (DIF) sollte im Allgemeinen aus nicht alterierter, periläsionaler Haut oder einer möglichst frischen Läsion stammen (kleine Blasen am besten in toto entnehmen). Bei größeren Läsionen in ästhetisch unkritischen Arealen kann ein Drittel Blase und zwei Drittel periläsionaler Haut in Form einer Spindel exzidiert werden. Es sollte immer eine Probe in Formalin und eine Probe in Michels-Lösung versendet werden (2 Biopsien oder Längsteilung der Spindel/PE). Ausnahmen: Diskoider Lupus erythematodes (Biopsie aus dem Herd) und Morbus Duhring (nicht-läsionale Hautprobe).
Achtung: Jeglichen Kontakt der IF-Gewebsprobe oder des Michels-Mediums mit Formalin gilt es unbedingt zu vermeiden! - Bei Vaskulitis / Pannikulitis und Lymphomverdacht sollte möglichst eine großzügige, spindelförmige Exzision mit reichlich Fettgewebe eingesandt werden (subkutane Infiltrate? Vaskulitis der tieferen/größeren Gefäße?).
Allgemeiner Hinweis:
Fixations- und Aufarbeitungsbedingt ist mit einer durchschnittlichen Schrumpfung des Gewebes von ca. 30-50% zu rechnen. Die präoperativ klinisch bestimmte Größe und der makroskopische Befund auf unseren histologischen Befundzetteln müssen daher nicht übereinstimmen. Dies kann neben dem Tumorstaging auch Bedeutung für Ihre Abrechnung haben. Entscheidend für letzteres sind die von Ihnen vor der Operation bestimmten Größen.